Craniosakrale Therapie
Wenn es leise werden darf
Die craniosakrale Therapie geht auf den Osteopathen Dr. William Gardner Sutherland sowie Dr. John Upledger zurück. Dr. Sutherland entdeckte um 1930, daß die Schädelknochen auch bei Erwachsenen eine gewisse Beweglichkeit haben. Er vermutete, dass diese Schädelknochenbewegungen Teil eines größeren Systems sind, das er als craniosakrales System bezeichnete. Dieses System umfasst neben den knöchernen Strukturen von Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein auch die Hirn- und Rückenmarkshäute, das Rückenmark und den Liquor, der in den Hirnkammern gebildet wird und die genannten Strukturen umfließt, schützt und ernährt.
In den folgenden Jahren entwickelte Sutherland verschiedene Techniken zur Erkundung und Harmonisierung des craniosakralen Pulses.
Dr. Upledger beobachtete um 1960 während Operationen am Rückenmark die pulsierenden Hirn- und Rückenmarkshäute. Er hatte keine Erklärung dafür, bis er auf die Arbeiten von Dr. Sutherland stieß. Im weiteren Verlauf entwickelte Dr. Upledger das, was wir heute Craniosakrale Therapie nennen. Seine Arbeit bezieht sich auf das zelluläre Gedächtnis, ermöglicht dessen emotionale Entspannung und bezieht als eines der ersten Modelle auch Geist und Seele in die Therapie mit ein. Er vertrat die These, daß jedes Trauma im Gewebe gespeichert wird und prägte den Begriff „Energiezyste“ dafür. Diese Energiezysten lassen sich wie andere Dysbalancen im craniosakralen System erspüren.
In der craniosakralen Arbeit lasse ich mich auf das Tier ein. Was erzählt mir sein Gewebe, wo zieht es mich hin, was darf ich lösen. Craniosakrale Therapie ist leise und langsam. Der hektische Alltag hat Pause. Das spüren auch andere Tiere in der Umgebung. Oft gesellen sich die Stallkatzen dazu, wenn ich ein Pferd behandle. Die Vögel in den Bäumen werden ruhiger, zwitschern andere Lieder. Behandle ich ein Pferd in seiner Herde, kann es passieren, dass die ganze Herde sich entspannt.
Wann macht es Sinn, über eine craniosakrale Behandlung nachzudenken
- Unerklärliche Lahmheiten
- Widersetzlichkeit beim Satteln und/oder Angurten
- Husten beim Anreiten
- Kopfschlagen
- Schwierigkeiten beim Stellen und Biegen
- Das Pferd tritt trotz korrekten Reitens nur schwer ans Gebiss
- Nach einer Zahnbehandlung
- Nach einem Anbindetrauma
- Nach Koliken
- …
Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein?
- Ein ruhiger Platz zum Behandeln
- Zeit – eine craniosakrale Behandlung braucht Zeit. Eine Stunde, manchmal auch zwei Stunden. Und Dein Pferd braucht im Anschluss an die Behandlung Zeit, um nachzudenken und sich zu sortieren. Stehst Du unter Termindruck, werde ich kein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen können.